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Feuereimer von Johann Römer

Der Feuereimer von Johann Römer stammt aus dem 18 Jahrhundert und besteht aus Leder und Holz. Solche Eimer wurden bei Stadtbränden genutzt.

Die Stadt Hamm wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von drei verheerenden Stadtbränden heimgesucht: 1730, 1734 und 1741. Insgesamt zerstörte das Feuer rund 600 Häuser. Um Brände besser bekämpfen oder gleich verhindern zu können, erließ der Preußische Staat Brandverordnungen für Hamm. Neben Vorschriften über Baumaterialien, enthielten diese genaue Vorgaben, welche und wie viele Geräte zum Feuerlöschen bereitgehalten werden sollten und wer zuständig war. Unter anderem schrieb die Brandverordnung von 1773 vor, dass bei der „Feuer-Visitation“ – einer Art Brandschutzbegehung – zu prüfen sei, ob jeder einen „guten ledernen Feuer-Eimer“ im Vorhaus in Bereitschaft habe. Ein solcher Feuereimer aus dem Besitz des Hammer Bürgers Johann Römer befindet sich heute im Gustav-Lübcke-Museum.

Literatur

  • Perrefort, Maria, Hamm in Flammen. Johann Bernhard Stuniken und die Stadtbrände. Hamm, 2019.
  • Perrefort, Maria, „Es gibt ausgezeichnete Köpfe hier“ – Das preußische Hamm um 1800. In: Sensen, Stephan et. Al., Wir sind Preußen. Die preußischen Kerngebiete in Nordrhein-Westfalen. 1609 – 2009. Essen, 2009.

Bierflasche

Diese Bierflasche ist von Kloster-Bräu, der Kloster Brauerei aus Hamm. Sie stammt aus dem 20. Jahrhundert.

Die Kloster-Brauerei und ihre Wirtschaften gehörten über mehrere Jahrhunderte fest in das Bild der Hammer Innenstadt. Vermutlich 1735 von Bernhard C. Pröbsting gegründet, erhielt die Brauerei ihren Namen in Anlehnung an das nahegelegene Franziskanerkloster. Das Logo der Kloster-Brauerei – das auch diese Flasche ziert – greift das Motiv auf und zeigt einen Mönch im Laubengang. Ob und in welcher Weise Verbindungen zur Braustelle des Klosters bestanden, lässt sich jedoch nicht mehr nachvollziehen. Bis 1971 blieb die Kloster-Brauerei im Besitz der Familie Pröpsting. Dann wurde sie durch Friedrich W. Pröpsting an die Firma Isenbeck übergeben. Diese wohl bekannteste Hammer Brauerei hatte ebenfalls im 18. Jahrhundert ihre Ursprünge. Sie ist jedoch inzwischen im Warsteiner-Konzern aufgegangen.

Literatur

  • Perrefort, Maria, Treffpunkt Kneipe. Hammer Lokalgeschichten. Hamm, 2021.

Foto vom Bahnhof Hamm

Das Foto wurde nach 1861 aufgenommen und zeigt den Bahnhof Hamm, der bis heute ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt ist.

Einst einer der größten Verschiebebahnhöfe in Europa, ist der Hammer Bahnhof bis heute ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und Umsteigebahnhof für Reisende. Wer den Bahnhof in Hamm kennt, wundert sich vielleicht über das burgähnliche Gebäude in der Lithografie von Carl Hertzog. Es war das erste Bahnhofsgebäude in Hamm, das 1861 einige provisorische Stationsgebäude ablöste. Als „Inselbahnhof“ zwischen den Gleisen gelegen, beherbergte es nach Klassen geordnete Wartesäle, zwei Gepäckannahmen, zwei Restaurants, zwei Büffeträume und zwei Damenzimmer – jeweils eines pro Gleis. Anfang des 20. Jahrhunderts erreichten Bahnhof und Gleisanlagen jedoch ihre Kapazitätsgrenzen. Es folgte ein Abriss des „Burgbahnhofs“ und ein Umbau der Anlagen. 1920 wurde schließlich das heutige Bahnhofsgebäude eingeweiht. 

Literatur

  • Meinold, Markus, Bahnhof Hamm. Die Geschichte eines Eisenbahnknotens, Paderborn 2004.
  • Hrsg. Perrefort, Maria, „Alle Gleise führen nach Hamm“, Notizen zur Stadtgeschichte, Heft 2, Hamm 1997.