Festungsschlüssel
Eisenschlüssel mit Messingschild, „Eckbonett. Bast=Schwichow, lincks.“ (Um 1830).
Preußen baute nach 1815 die Stadt Minden systematisch zur modernen Festung aus. In der ersten Ausbauphase verstärkte Preußen bis 1829 den schwach befestigten südlichen Teil mit der Hausberger Front. In ihrem westlichen Festungsabschnitt lag die Bastion XII. Sie war nach dem ersten Kommandanten der Festung, Generalmajor von Schwichow (1759 - 1823), benannt.
Die Verteidiger waren auf den Mauern und Wällen der Bastion durch eine Brustwehr geschützt. Zur seitlichen Sicherung der Brustwehr in Längsrichtung gab es zusätzlich kurze quere Mauern, sogenannte „Bonetts“. Diese besaßen Durchgänge mit eisenbeschlagenen Türen. Die Durchgänge verbanden die einzelnen abgetrennten Abschnitte der Brustwehr. Der Eisenschlüssel mit Messingschild diente dazu, die Tür des linken Eckbonetts zu schließen.
Die Festung verlor nach 1870/71 ihre strategische Bedeutung. Wilhelm I. hob 1873 den Festungsstatus formell auf. Mit Abbruch der Festungswerke setzte ab 1879 eine neue Phase der Stadtentwicklung ein.